Gut einen Monat ist AdvoGraf jetzt online, wir haben dutzendfaches Feedback erhalten, waren Surftipp des Tages und Netzfundstück, können uns über tolle PageImpressions freuen – und werden langsam "erwachsen".

AdvoGraf war kein geplantes Projekt, sondern eine Aneinanderreihung von Zufällen. Die Geburtsstätte von AdvoGraf war das Forum von SELFHTML – und die bislang erschienenen Bände der advogräflichen Abenteuer lassen kaum einen Zweifel zu, wer hier auf's Korn genommen wird, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört.

Dennoch: AdvoGraf war nie eine reine "Anti-FvG-Seite" (auch wenn dies oft so aufgefasst worden ist). Und AdvoGraf war nie explizit eine Unterstützerseite für den Musterprozess, den Stefan Münz, Autor und geistiger Vater von SELFHTML, für die "Freiheit der Links" führt.

Das AdvoGraf-Team war sich sehr schnell einig, dass AdvoGraf ein Satireprojekt gegen den Abmahnwahn im Internet sein soll – also ein globales Phänomen der Lächerkeit preisgibt und nicht lediglich einen ganz bestimmten Rechtsstreit, wenngleich mit weitreichenden Auswirkungen, beleuchten will.

Heute sind wir, die Köpfe hinter dem AdvoGraf, an einem Punkt angelangt, wo wir mit Freude und sicher auch mit einer gehörigen Portion Stolz auf unsere bisherige Arbeit blicken, unseren Standort bestimmen – und uns die Frage stellen müssen und wollen, wie es mit AdvoGraf weitergehen soll.

Stärker als bisher wollen wir uns auch anderen Abmahnfällen widmen; die FTP-Explorer-Sache ist nur einer von vielen Fällen, die am gesunden Menschenverstand einiger Zeitgenossen zweifeln lassen müssen. Und wenn ein freier Autor der c't, jener Computerzeitschrift, die in Sachen FTP-Explorer selbst in die Schusslinie geraten ist, als Inhaber der Marke "ASP" nun ebenfalls abmahnen lässt, dann wird die ganze Sache einigermassen pikant.

Oder nicht zu vergessen das immer noch nicht vollständig ausgestandene Webspace-Verfahren. Die Liste lässt sich inzwischen, leider, beliebig fortsetzen.

Dem geneigten Leser sei an dieser Stelle schon verraten, dass der streitsüchtige und geldgierige AdvoGraf bald Gesellschaft bekommen wird; Brüder und Vettern, Kollegen und Widersacher werden auftreten, die alle eines gemeinsam haben: aus als Markennamen geschützten Begriffen, die im Internet und der EDV-Branche längst zum allgemeinen Sprachgebrauch gehören, monetäre Vorteile zu ziehen – und das im Vertrauen auf die nicht nur blinde, sondern immer noch reichlich begriffsstutzige Justizia.

Neben Stefan Münz wollen wir weitere Opfer von Abmahnungen zu Wort kommen lassen, wünschen uns von an den einzelnen Verfahren Beteiligten kompetente Hintergrundinformationen, um die Gesamtproblematik der Abmahnungen von verschiedenen Blickwinkeln beleuchten zu können.

Dabei sind auch die Abmahner herzlich eingeladen, Gastbeiträge einzureichen, sofern diese in allgemeinverständlichem Deutsch sachlich informieren. An Juristenkauderwelsch, aus dem Kontext gerissenen Urteilszitaten, billiger Polemik und Stimmungsmache indes besteht kein Bedarf.

AdvoGraf will auch weiterhin mit den Mitteln der Satire die Surfer für die Abmahnproblematik sensibilisieren, versteht sich aber nicht als Sprachrohr oder Interessenvertretung einer Partei. Wie Kabarettisten wollen wir, ebenfalls stärker als bisher, nach allen Seiten hin "austeilen" – und doch keinen Zweifel lassen, welcher Seite wir die grösseren Sympathien entgegenbringen.

Und auch wenn die neuesten Bände advogräflicher Abenteuer nun nicht mehr im Forum von SELFHTML erscheinen, auch wenn wir nicht mehr nur die FTP-Explorer-Sache und deren Protagonisten "durch den Kakao" ziehen: wir wissen, wo unsere Wurzeln sind. Auch wenn AdvoGraf langsam erwachsen wird...

Sie, verehrte Besucherinnen und Besucher unsere Seiten, bitten wir nun um ihr Feedback:

• Wie und wo sehen Sie die Zukunft des AdvoGraf?
• Wo sollte Ihrer Meinung nach unser Hauptaugenmerk, wo sollten unsere Schwerpunkte liegen?
• Was wünschen Sie sich, was erwarten Sie von AdvoGraf?

Wir freuen uns auf eine lebhafte Diskussion und Ihre konstruktiven Beiträge.

Ihr AdvoGraf-Team